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Montag, 1. Juli 2013

Teil 3: Hargeysa


Hargeysa oder Hargeisa (Somali: Hargeysa; arabisch ‏هرجيسا‎), übersetzt klein-Harar, ist eine Stadt im Norden Somalias und gilt als Hauptstadt des seit 1991 de facto unabhängigen Somaliland. Sie hat zwischen etwa 500.000 und 800.000 Einwohnern, manche Schätzungen gehen gar von über einer Million aus.

Die Stadt liegt in einem Tal im Nordwesten Somalias auf einer Höhe von 1260 Metern über NN. Sie ist auch Hauptstadt der Region Woqooyi Galbeed bzw. (nach somaliländischer Gliederung) Hargeysa. Bei Hargeysa liegen die Naasa-Hablood-Hügel und die Höhlen von Laas Geel, welche Höhlenmalereien enthalten.

 Die Stadt verfügt über einen internationalen Flughafen, von dem Flüge nach Dschibuti und Dubai möglich sind. Eine Straße, die mit Unterstützung der EU ausgebessert wurde, verbindet Hargeysa mit dem Hafen Berbera im Norden und mit Jijiga in Äthiopien. Eine weitere Verbindung verläuft nach Burao.

In der Zeit des Protektorats Britisch-Somaliland stieg Hargeysa zum größeren Ort und Handelszentrum auf. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es im Krieg zwischen der Kolonialmacht und Mohammed Abdullah Hassan in Mitleidenschaft gezogen. 1941 löste es die Hafenstadt Berbera als Hauptstadt von Britisch-Somaliland ab.

Als Britisch-Somaliland 1960 unabhängig wurde und sich mit Italienisch-Somaliland zu Somalia mit Mogadischu als Hauptstadt verband, sank die Bedeutung von Hargeysa, es blieb jedoch zweitgrößte Stadt des Landes. Die Einwohnerzahl wurde in den 1980er Jahren auf 70.000 geschätzt. Im Ogadenkrieg 1977/78 diente Hargeysa als Logistikzentrum und Hauptquartier für militärische Operationen.

Nach der Unabhängigkeitserklärung Somalilands wurde 1991 mit dem Wiederaufbau der Stadt begonnen. Heute ist sie fortschrittlicher und möglicherweise bevölkerungsreicher als die Landeshauptstadt Mogadischu und nach Berbera der zweitwichtigste Wirtschaftsstandort Somalilands. Der Wiederaufbau wurde zum Großteil von im Ausland lebenden Somaliern finanziert, da offizielle Spenden nur sehr spärlich nach Somaliland flossen.





Die meisten Straßen, besonders in den Vororten, sind nicht befestigt.
Sonnenuntergang - um 18 Uhr ist es schon dunkel






Wenig Grünzeug, viele unbefestigte Straßen, leider auch viel Plastikmüll (Müllabfuhr gibt es nicht)



Alle Häuser sind mit Strom- und Wasserleitungen versorgt, allerdings gibt es beides nur stundenweise. Der Bedarf ist höher als geliefert werden kann.




Die meisten Häuser sind mit hohen Mauern umgeben. Drinnen ist es meist sehr schön, aber auf den Straßen selbst sieht es meist doch recht trostlos aus.




Neben der normalen Wasserversorgung haben viele Häuser Zisternen, die mit Regenwasser oder regelmäßig durch Tankwagen aufgefüllt werden. Kein Trinkwasser, aber ausreichend für Bad, Waschmaschine etc.




Vieh gehört zur somalischen Tradition - viele Familien halten sich noch Ziegen etc.










Viehmarkt mit Ziegen und Kamelen am Stadtrand









Im Bürgerkrieg wurde Hargeysa 1988 vom somalischen Militär durch ein schweres Bombardement weitgehend zerstört, um die Rebellen des Somali National Movement zu bekämpfen. Zum Gedenken an den Angriff wurde in der Stadt ein Kriegsdenkmal in Form einer MiG errichtet.




Stadtzentrum mit Regierungs- und Geschäftsgebäuden, hier sind die meisten Straßen geteert und im relativ guten Zustand. Bürgersteige etc.gibt es aber nicht ...
















Im Zentrum die somalische Mobilfunkfirma (die gleichzeitig auch Bankfunktionen hat: Überweisung per SMS etc.). Hier habe ich mir eine Prepaid-Karte für mein Handy gekauft und für sehr wenig Geld täglich nach Deutschland telefoniert :-)












Hauptstraße mit vielen Geschäften und Straßenmärkten
























Ich durfte auch einige Basare (Geschäfte) von innen fotografieren:
Basar für Kleidung und Koffer





Basar für Gewürze und Lebensmittel







Basar für künstliche Blumen







Basar für Kleidung








Basar für Schuhe ...








Meine Schwägerin arbeitet als Hebamme und Krankenschwester in einer orthopädischen Praxis. Somalischer Arzt, der in Deutschland Medizin studiert und dann nach Somaliland zurückgekehrt ist.
Die Ausstattung der Praxis ist natürlich nicht mit dem Standards in Deutschland zu vergleichen.











Hier war ich in einem Wohnhaus im Innenhof







Schulen gibt es natürlich auch - teilweise durch die EU unterstützt
Daneben auch Privatschulen, die besser sind als die wenigen öffentlichen ...









Im Viertel der besseren Schichten ...













Flusslauf in der Stadt, meistens trocken, jetzt in der Regenzeit doch ein wenig gefüllt









Restaurants gibt es auch :-)
Es gibt überall Schnellrestaurants, überall Handyshops, überall Wechselstuben (um Dollar in somalische Schilling zu wechseln)
Hier ein paar Fotos von einem besseren Restaurant (noch nicht geöffnet)






















Mehr Fotos habe ich leider nicht - aber ich denke, dass hier schon viele Eindrücke gezeigt werden, die ich auf meiner ersten Reise in die Heimat sammeln konnte

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